Ab wann kind grenzen setzen
Ihr Kind muss jetzt viel «üben». Hundertmal am Tag hören Sie wohl «Nein» und «Will nicht! Das macht es nicht, um Sie zu ärgern, sondern weil kleine Menschen auf diese Art ihre Persönlichkeit entwickeln. Wem oder was würde es also nützen, das Kind zu bestrafen, damit es lernt, zu gehorchen? Es nützt auch nichts, Entschuldigungen zu erzwingen, weil es «nicht gehorcht». Es verhält sich so, weil dies zu seiner Entwicklung gehört. Möglichkeiten und Grenzen müssen erprobt werden. So kommt es, dass Ihr Kind bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit «Nein» sagt, dass es weggeht, wenn Sie es rufen, dass es keinen Hunger hat, wenn es essen sollte und so weiter. Häufiger kann es nun auch in der Öffentlichkeit, beim Einkaufen und im Tram, Bus oder Zug zu einer Trotzreaktion des Kindes kommen. Vielleicht spüren Sie in solchen Situationen die ungehaltenen Blicke der Mitmenschen auf sich ruhen. Oder Sie hören sogar Leute, die meinen, sie müssten einen Kommentar oder einen Ratschlag abgeben. In dieser ohnehin schwierigen Situation wird man zusätzlich nervös, verliert den nötigen Bezug zum Kind und beginnt obwohl man vielleicht gar nicht möchte zu schimpfen, was die Sache meist verschlimmert.
Ab wann Kinder Grenzen setzen lernen
Alles Greifbare wird in die Hände genommen und in den Mund gesteckt. Idealerweise liegt deshalb in der Wohnung nichts herum, was zu Verletzungen führen könnte. Ist das aber doch einmal der Fall und Ihr Kind beschäftigt sich damit, müssen Sie einschreiten. Die Situationen werden mehr, je agiler Ihr Kind wird. Es geht jedoch beim Grenzensetzen aber nicht nur darum, das Kind vor Gefahren zu schützen, sondern auch, aufzuzeigen, dass es im Umgang mit anderen nicht immer seinen Kopf durchsetzen kann. Weder soll es einem anderen Kind das Spielzeug wegnehmen noch vor Wut mit einer Schaufel hauen. Uns sicher möchten Sie selbst auch nicht, dass Ihr Kind Ihnen zu Hause oder unterwegs auf der Nase herumtanzt. Bereits Zweijährige können sich dabei sehr einfallsreich zeigen. Eigentlich bedeutet Strenge lediglich, Grenzen zu setzen und gegebenenfalls Regeln aufzustellen und deren Einhaltung konsequent durchzusetzen. Diese Regeln umfassen natürlich auch Freiräume. Verhält sich Ihr Kind auf dem Spielplatz gegenüber anderen Kindern angemessen, kann es sich dort nach Herzenslust vergnügen.
Wie früh sollten Eltern Grenzen für Kinder definieren? | Kinder unter zwei Jahren speichern Dinge in ihrem Kurzzeitgedächtnis für etwa drei bis vier Minuten. So können sie sich Verbote kaum merken. |
Die Bedeutung von Grenzen in der Kindererziehung | Eltern setzen Grenzen, um die Sicherheit ihrer Kinder zu gewährleisten und ihr Sozialverhalten zu steuern. Ein strukturierter Alltag und klare Regeln helfen dabei, während zu starke Einschränkungen die Entwicklung behindern können. |
Grenzen setzen: Ein Leitfaden für Eltern | Ihr Kind muss jetzt viel «üben». Hundertmal am Tag hören Sie wohl «Nein» und «Will nicht! |
Wie früh sollten Eltern Grenzen für Kinder definieren?
Kinder unter zwei Jahren speichern Dinge in ihrem Kurzzeitgedächtnis für etwa drei bis vier Minuten. So können sie sich Verbote kaum merken. Dennoch möchtest Du als Mama bestimmte Grenzen setzen, auch, wenn Dein Kind noch klein ist. Ab wann lernt ein Baby, ein Nein zu verstehen? Babys merken schon ab der Geburt, ob man ihre Bedürfnisse ernst nimmt. Ein Baby zu erziehen, ist zumindest im ersten halben Jahr nicht möglich — und auch nicht notwendig. Du kannst ein Baby nicht verziehen und Du musst keine Angst haben, es zu sehr zu verwöhnen. In der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres fangen Babys an, einen eigenen Willen zu entwickeln und sie erkennen die Reaktion anderer auf Ihr Verhalten. Das nennt man zielgerichtetes Schreien intenional cry , weil es merkt, dass es Deine Handlungen beeinflussen kann. Dein Kind lernt langsam, dass nicht nur es selbst Bedürfnisse hat, sondern auch die Menschen um sie herum. Es kann sich zwar noch nicht in andere hineinversetzen und mitfühlen — aber es kann lernen, einen Augenblick zu warten, bevor Du Dich ihm zuwendest.
Die Bedeutung von Grenzen in der Kindererziehung
Im Gegenteil, das schnelle Reagieren auf seine Signale stärkt das Urvertrauen und schafft eine sichere Bindung. Gib deinem Kind im ersten Halbjahr also ruhig so viel Aufmerksamkeit, Zuwendung, Nähe und Körperkontakt, wie es einfordert. Frühestens jetzt wird ein Erziehen des Babys möglich: Wenn es seine Handlungen bewusst steuert, um damit etwas zu erreichen, müssen Eltern ihm beibringen, dass nicht immer alles nach seinem kleinen Köpfchen gehen kann. Gegen Ende des 1. Lebensjahres kannst du von deinem Baby schon ein bisschen Geduld einfordern. Du musst nicht gleich springen, wenn es etwas von dir möchte, es kann jetzt durchaus mal kurz warten. In der Regel lernen Eltern schnell, ob wirklich etwas ist oder ob ihr Baby nur jammert, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen oder etwas einzufordern. Dieses Quengeln darfst du nun auch mal ohne schlechtes Gewissen ignorieren. Und wie sieht es mit Verboten aus? Die ersten Verbote kannst du nun auch aussprechen, aber gehe davon aus, dass diese noch nicht gleich fruchten.